März 19, 2024

Seasons

Wenn man viel spielt, dann bildet sich irgendwann eine gewisse Grundkompetenz. Zum einen in Bezug auf Regelbücher, je mehr man gelesen hat desto schneller erfasst man ein neues. Und aber auch in Bezug auf das Spielen selbst. Es geht einem vieles leichter von der Hand und man ist zumindest nie planlos und spielt schon meistens um die vorderen Plätze mit.

 

Bei mir gibt es ein Spiel, das sich aber komplett aus diesem Fortschritt entzieht und das ist

 

Seasons

 

Seasons ist das einzige Spiel, dass ich noch nie gewonnen habe und das mir aber so viel Spaß macht, dass ich es gerne jederzeit spiele.

Das geht sogar so weit, dass ich mir das Spiel wieder besorgt habe, obwohl ich es vor Jahren schon, aus Mangel an Mitspielern, verkauft hatte.

 

Worum geht es bei Seasons? Nun, wie so oft sind die Spieler konkurrierende Magier die um die große Gunst und die endlose Güte… Bla… Siegpunkte!

Wie jeder gute Magier duellieren wir uns um knallharte Siegpunkte. Die in jedem Universum gleichermaßen allgemeingültige Währung.

 

Zu Beginn des Spiels bekommt jeder Spieler Handkarten die erst gedraftet und dann in drei Stapel sortiert werden müssen. Jedes neue Jahr (eine komplette Runde) bekommt man dann einen dieser Stapel.

Da man sich das aber vorher festlegen muss geht hier schon das Taktieren los. Welche Karten nimmt man und wann will man sie zur Verfügung haben.

 

Der eigentliche Spielablauf besteht aus einem „Würfeldraft“ im weitesten Sinne. Denn je nach Jahreszeit, eine Runde besteht aus einem Jahr mit vier Jahreszeiten, kommen passende Würfel mit unterschiedlichen Symbolen zum Einsatz. Diese werden gewürfelt und dann darf sich jeder beginnend mit dem Startspieler einen Würfel aussuchen. Diese Würfel bestimmen die Aktionen des eigenen Zugs. Bekomme ich Essenzen? Das sind die Ressourcen mit denen ich arbeiten muss. Darf ich Karten ziehen? Darf ich Essenzen umwandeln? All das bestimmt die eine Würfelseite für die man sich entscheidet.

 

Wenn jeder seinen Zug abgeschlossen hat bestimmen wiederum die Würfel wie weit das Jahr voranschreitet.

Das sorgt auch für eine angenehme Spielzeit, denn je mehr Spieler desto weniger Züge gibt’s im Spiel und somit haben wir ähnliche Spielzeiten bei den verschiedenen Spielerzahlen.

Kommen wir in die nächste Jahreszeit gibt es neue Würfel, wiederum mit eigenen Seiten, und die Wertigkeiten der Essenzen verändern sich.

Das sorgt dafür, dass eine billige Essenz von früher im Jahr vielleicht auf einmal mehr wert ist oder, dass die dringend benötigte seltene Essenz auf einmal häufiger vorkommt.

 

Über diese Essenzen versuchen wir nun Effekte zu generieren. Unsere Karten sind jeweils zwei mal in unseren Händen und/oder im gemeinsamen Nachziehstapel vorhanden und geben uns verschiedene Einmal- oder dauerhafte Effekte. Natürlich sorgen sie auch für Siegpunkte. Das Problem ist zum einen, dass wir nur einen begrenzten Nachschub haben (Merke: drei pro Runde) oder diese extra über die Würfel nachziehen müssen (und natürlich über Karteneffekte). Gleichzeitig haben wir aber auch ein Limit, denn wir benötigen für jede gespielte Karte einen entsprechenden Magiewert. Dieser muss sich auch erst irgendwie erkauft/gesteigert werden.

Wo wir schon bei Limits sind: die Menge an Essenzen die war haben können ist natürlich auch wieder beschränkt.

 

Sind die drei Jahre abgeschlossen endet das Spiel mit der großen Wertung bei der der Schnizzl wieder verliert, aber trotzdem ne Menge Spaß hatte.

 

Ich liebe Seasons. Danke für’s lesen bis zum nächsten Mal.

 

Nein, so schnell geht das nicht.

Ich habe Seasons verkauft. Instant Regret. Und mittlerweile habe ich mir das Gesamtset inkl. der Erweiterungen wieder gekauft. Leider nur auf Englisch, weil die deutsche Version ist nicht mehr zu kriegen. Ganz toll gemacht, Schnizzl, Depp. Naja… Jedenfalls soll das was heißen. Ich habe nicht viele Seller’s Remorse Spiele, aber Seasons gehört auf jeden Fall dazu.

 

Irgendwie verbindet es den Deckbau mit dem „Kopf an Kopf“-Gefühl mit dem Kombo-building, mit allem was mir an Magic: The Gathering so gefallen hat. Aber alles in einem geschlossenen Set. Hervorragend.

Das Material ist super, das Artwork ist gut und witzig.

 

Ich kann es nur jedem empfehlen. Auf English ist es auch gut zu bekommen. Also worauf wartet ihr noch?

 

Roll One – A Board Game Story
Der Wöchentliche Blog Roll One – A Board Game Story, erscheint jeden Mittwoch neu auf geekeriki.tv, geschrieben von Mr.Schnizzl